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Mittwoch, 21. Februar 2018

Von mello_mf auf Instagram

"Ich sagte dir, was ich fühle. Aber ich erwarte von dir
nicht das Gleiche. Nein, mit Sicherheit nicht. Aber ich
möchte, dass du weißt, dass ich dir alle Zeit der Welt gebe.
Ich gebe dir die Sekunden, Minuten, Stunden und Tage,
die du brauchst, um zu wissen, was du fühlst oder auch
was du nicht fühlst.“
Ihr Blick wandert in Richtung Fenster. Ihre Augen streifen 
den Horizont und meine Knie erweichen bei dem Anblick 
ihrer Haare, ihrer Schönheit. 
„Die Tage mit dir waren wunderschön. Ich dachte damals
nicht, dass es solche Tage je geben wird. Unsere erste
Begegnung damals, war für mich ein unglaubliches Gefühl.
Ich wusste, dass ich dich fragen muss.“
Ihre Augen spiegeln die Sonne wieder, welche langsam 
untergeht. Der Wind, der durch das offene Fenster strömt, 
durchstreift ihr Haar, es tanzt die Melodie der Welt. Ihr Blick 
richtet sich noch immer gen Horizont. Auch mich erreicht 
eine milde Brise und doch bleibe ich vorerst gleichmütig. 
Ihr dezentes Parfüm weckt mich wieder aus dieser Trance. 
Wir haben geschwiegen. Mindestens 5 Minuten. Ich schaue 
sie lange an und setze fort: 
„Ich hoffe, dass du dir nie wegen mir Gedanken machst.
Ich hoffe, dass du morgens nie aufstehst und dir denkst:
‚Bin ich schuld, dass es ihm schlecht geht?’“
Ihre Augen bekommen dieses Glitzern, das Leuchten, 
wenn man kurz vor dem Weinen ist. Doch in Wahrheit sehe 
ich in ihrem Gesicht bloß einen Abglanz meiner Gefühle, 
meines Schmerzes. 
„Was uns verbindet… Egal was es ist: Ich liebe es. Ich liebe es
fast so sehr, wie ich dich liebe.“
Diese Worte schmerzen. Jeder einzelne Buchstabe quält. Ich 
schaue herunter auf die Straße. Die Scheinwerfer der Autos 
erhellen ihr Gesicht. Sie wird geblendet und verliert trotzdem 
nichts von ihrer unendlichen Schönheit, von ihrer Verzweiflung, 
die ich ihr anmerke. 
„Ist dir das unangenehm? Ich weiß, ich erdrücke dich im
Moment mit meinen Gefühlen.“
Eine kurze Pause. 
Sie holt Luft, schüttelt den Kopf. 
Stille. 
„Ich habe Angst. 
Angst, vor dem was kommt. 
Angst, dass wir es nicht schaffen. 
Doch ich glaube an uns. 
An dich. 
Auch an mich. 
Ich glaube an unsere Freunde, an die Liebe. 
Weil ich verliebt bin. 
Ist Liebe und verliebt sein das Gleiche?“ 
Ihre Augen ruhen auf meinen Händen. Sie nimmt meine 
linke Hand, berührt sie mit ihren Fingern, streichelt über 
meine Hand. Sie führt meine Hand zu ihrem Gesicht, legt 
sie auf ihre Wange. Ich lasse es zu, bemerke nicht das Ende, 
denke an Zukunft. Denke an Glück. Meine Hand ruht lange. 
„Du….“ Ihr Zeigefinger bewegt sich zu meinem Mund, legt 
ihn vor meine Lippen. Ich soll schweigen. 
Ich kann nicht schweigen. 
Schaff es nicht mehr. 
Stille. 
Für immer.

Traurig, aber schön. Gerne und mit Erlaubnis geteilt:

Von mello_mf